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Lady Vivian Barnett, die dritte Tochter der Viscountess of Panswick, eine willensstarke, stürmische junge Dame, freut sich auf ihre erste Saison in London. Dort will sie sich einen reifen, weisen Ehemann suchen, der sie dabei unterstützen soll, die Rechte und die Ausbildung adeliger Mädchen zu verbessern. Als Justin Rawling nach dem Tod seines verhassten Vaters und seines älteren Bruders überraschend den Titel eines Viscounts of Badwell erbt, beschließt er, nicht auch die dazugehörigen Pflichten zu übernehmen. Er vergnügt sich lieber am Spieltisch, bei Alkohol und in den Betten verheirateter Frauen. Da fällt eines stürmischen Abends im März 1814 Vivian vom Pferd, Badwell vor die Füße und damit mitten hinein in sein Leben. Der Sturm verhindert ein Weiterreiten. Die beiden verbringen die Nacht gemeinsam in einer Fischerhütte und tauschen die ersten Küsse. Sie hatten sich einander nicht vorgestellt und rechnen nicht damit, sich je im Leben wiederzusehen. Als sie sich kurz darauf doch wieder begegnen, stehen sie vor einem Traualtar …

Übersicht

Vivian, die Jüngste der Barnett-Mädchen, ist gerade 18 geworden. Sie hat die Ausbildung in Ms. Cliffords Institut für höhere Töchter abgeschlossen und freut sich darauf, bei ihrer Schwester Penelopes Hochzeit die Trauzeugin zu sein.

Vivian – oder auch Vivi, wie sie von Freunden und Familie genannt wird – hat ein stürmisches Temperament. Sie hat es sich in den Kopf gesetzt, allen adligen Mädchen eine Ausbildung zu ermöglichen, egal ob sich die Familien die Ausgaben leisten können oder nicht. Doch für dieses Vorhaben benötigt sie in der englischen Gesellschaft am Beginn des 19. Jahrhunderts einen Ehemann, der ihr durch die Heirat nicht nur ermöglicht, sich freier in der Gesellschaft zu bewegen und ihre Meinung offener kund zu tun, als ihr das als unverheiratetes Mädchen zugestanden wird, sondern er muss selbstverständlich auch über entsprechende finanzielle Mittel verfügen.

In den Augen von Vivian und ihrer Lehrerin Ms. Fellows, kommt daher nur ein älterer Gatte in Frage, der keine Flausen mehr im Kopf hat und gütig genug seiner Frau auch finanziellen Spielraum einräumt.

Als sie bei der Abreise zur Hochzeit von einer sehr geschwätzigen Lehrerin begleitet wird, statt wie geplant von ihrer ältesten Schwester Frederica, beschließt Vivi, die sichere Kutsche zu verlassen und mit ihrem Pferd den Weg bis zur nächsten selbst zu reiten. Sie entgeht damit zwar dem Geschwätz, verirrt sich aber endet nach einem Sturz vom Pferd in einem Heuhaufen vor den Füßen eines Schäfers.

Da bei diesem Wetter ein Weiterritt nicht sicher ist, verbringt Vivian die Nacht in der Hütte des Schäfers, von dem sie nicht weiß, dass es sich eigentlich um den Viscount of Badwell handelt. Aber auch Vivian gibt sich für jemand anderen aus.

Weil Vivi unerfahren ist und ihrem späteren Mann nicht als naives Dummchen gegenüberstehen will, bittet Sie Badwell um einen Kuss, den dieser auch gewährt. Am nächsten Morgen trennen sich ihre Wege und keiner glaubt, dass sie den anderen je wieder sehen werden.

Bis zum Tag der Hochzeit. Denn der Viscount of Badwell ist das Familienoberhaupt der Familie, zu der auch Henry Markfield gehört und als solcher, hat der Viscount beschlossen, seine Pflicht nicht länger zu vernachlässigen und tritt als Henrys Trauzeuge auf. Und auch dort begegnen sich die Beiden nicht zum letzten mal, denn Justin (der Viscount) und Vivian reisen unabhängig von einander nach London und laufen sich dort dann erneut über den Weg.

Mein Fazit

★★★★☆

Diese Geschichte erinnert mich an einige ältere Bücher von Frau Farago (Schneegestöber, Hochzeit in St. George, Maskerade in Rampstade, …), da es recht temporeich ist und mit komischen Situationen aufwartet, in denen die beiden Protagonisten sich in gegenseitigen Wortgefechten – im übertragenen Sinne – an die Gurgel gehen. Und heimlich, ohne es auch nur irgendjemandem in ihrem Umfeld zu sagen, schmachten sie nach dem jeweils anderen, doch wollen es weder sich selbst noch dem anderen gegenüber eingestehen. Bis zum unweigerlichen Happy End kennen die Beiden sich bereits in- und auswendig. Und es macht einfach Spaß sie bei diesem Kennenlernen zu begleiten.

Ich habe mir das Buch nach der Lektüre des Dandys noch einmal durchgelesen, da ich mich nicht mehr genau daran erinnern konnte. Trotz einiger kleinerer Rechtschreibfehler, die trotz Lektor noch vorhanden sind, lässt sich das Buch viel flüssiger lesen, als bspw. der Dandy. Es ist nicht so langatmig, auch wenn die Geschichte ebenfalls in drei Akte aufgeteilt ist. Die Übergänge sind fließender und das Leseerlebnis empfinde ich als deutlich angenehmer.

Daher gebe ich dem Buch sehr gerne vier Sterne.

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