Oder Ziele als Autor richtig setzen

Wer von euch meinen Newsletter abonniert hat oder mir auf Instagram folgt, weiß wie sehr ich in den vergangenen Monaten meinem Projektziel hinterher gehinkt bin.

Doch inzwischen habe ich es geschafft, meinen ersten Entwurf doch endlich fertigzustellen. Und das trotz der zusätzlichen Herausforderungen, die mir der Job im Home-Office und ein Kind im Home-Schooling brachten.

Ausgangssituation oder Was war überhaupt los?

Jetzt aber mal von Anfang an. Im letzten Jahr hatte ich mir fest vorgenommen, mein erste Buch zu Ende zu schreiben und auch gleich noch zu veröffentlichen.

Wir alle wissen, dass ich genau das nicht getan habe.

Gründe und Begründungen gab es dafür viele. Manche sind auch nur Ausreden gewesen – das weiß ich jetzt.

Mein Ziel war hoch gesteckt, aber auf keinen Fall unerreichbar. Und im Februar des vergangenen Jahres hatte ich es auch tatsächlich geschafft, eine ganze Menge an meinem Manuskript zu arbeiten und fertig zu stellen. Und dann kam der März und alle die ambitionierten Pläne platzten wieder wie Seifenblasen. Dann kam noch Corona dazu und das Leben, wie ich es kannte geriet komplett aus dem Gleichgewicht.

Ich schaffte es zwar, hin und wieder ein paar Sätze hinzuzufügen. Aber so richtig kontinuierlich war das nicht. Meinen Traum, das Buch zur Jahresmitte fertig zu bekommen, konnte ich so natürlich vergessen.

Warum ging es denn nicht weiter?

Über Wochen und Monate schleppte ich mich mit meinem Buch hin, sagte mir selbst immer wieder „aber Du musst doch jetzt mal weiter machen, fertig werden.“ Und doch bekam ich es nicht hin, mich mehr als einmal pro Woche hinzusetzten und etwas zu schreiben – wenn ich es überhaupt schaffte.

Diese ständige Aufschieben war nicht nur schlecht für mein Manuskript, sondern es ging mir auch auf den Keks, dass ich nicht voran kam Meine ständigen Begründungen, von zu wenig Zeit, Erschöpfung und Unlust konnte ich schon selbst nicht mehr hören.

Nicht, dass es nicht stimmte. Doch wenn ich wirklich gewollt hätte, hätte ich auch einen Weg über dieses Barrieren hinweg gefunden, um intensiver an meinem Manuskript zu arbeiten.

Im November habe ich mich dann wirklich mal mit meiner Situation auseinander gesetzt. Habe mir angesehen, was ich bisher geschafft habe. Was mich motiviert hatte und was eben auch nicht. Ich machte mich noch einmal auf den Weg, alle möglichen Zeit- und Selbstmanagement-Tipps durchzugehen, die ich kannte. Und mir bei anderen Zeitmanagern Anregunge zu holen.

Irgendwann Mitte Dezember machte es dann bei mir Klick.

War die Lösung so einfach?

Auch wenn ich bereits selbst wusste, dass man sich große Projekte in kleine Etappenziele einteilen sollte, um sie auch tatsächlich zu erreichen, habe ich das bei meinem eigenen Projekt nicht getan.

Ich hatte mir zwar Teil-Ziele gesetzt und ein paar längere ToDo-Listen dazu geschrieben. Was ich aber erst wirklich richtig im Dezember 2020 verstanden habe: Man muss diese Ziele auf ein tägliches Tun herunterbrechen. Man muss sein Projekt in so kleine Stücke zerhacken, dass es einem nicht schwer fällt, daran jeden Tag etwas zu arbeiten.

In meinem Kopf legte sich tatsächlich ein Schalter um. Einer der es mir erlaubt hat, auch wirklich in die Umsetzung zu gehen, statt immer nur diesen rieseigen Brocken zu sehen, der noch vor mir lag und vor dem ich – ehrlich gesagt – etwas Angst hatte. Denn genau diesen riesigen Brocken konnte ich eben nicht an einem Tag umsetzten.

Ich musste diesen Brocken noch kleiner machen, um die Angst davor endgültig zu verlieren.

Mein konkreter Plan

Ich habe mich also an einem sonnigen Dezembernachmittag in mein Büro verzogen und mir erst einmal Gedanken über mein aktuelles Ziel – das ich für das Jahr 2020 weeeeeeiiiiiiiit verfehlen würde – und habe mir überlegt, was dafür ein realistischer Zeitplan wäre.

Andere Autoren schaffen es auch ein Buch in 3 Monaten fertigzustellen. Das muss doch auch für mich machbar sein, oder etwa nicht?

Und ich weiß aus eigener Erfahrung, dass ich an einem Tag auch 1000, 1500 oder sogar 2000 Wörter auf’s (virtuelle) Papier bringen kann. Denn das habe ich auch schon gemacht. Und zwar stressfrei und neben dem Hauptjob.

Es musste also möglich sein.

Das große Ziel

Ich habe mir an dem Tag 3 Ziele für das Jahr 2021 gesetzt. Zwei dieser Ziele sind erst zum Jahresende zu erreichen, weshalb sie (noch) keine so hohe Priorität haben.

Dafür hat aber das Buch – das ich eiiiiiigentlich in 2020 fertig haben wollte – jetzt die höchste Priorität bei meinen Zielen eingenommen. Ich habe mir selbst bis zu 31.03.2021 Zeit gegeben, dieses Ziel umzusetzen und das Buch veröffentlichungsreif fertigzustellen.

(Disclaimer: Da ich diese Zeilen Mitte Februar schreibe und schon ziemlich sicher sagen kann, dass ich es vermutlich nicht wie geplant schaffen werde, das Buch wirklich bis Ende März zu veröffentlichen, habe ich das so formuliert)

Die kleine(re)n Ziele

Ich hatte also jetzt schon ein konkretes (großes) Quartalsziel. Und von dem habe ich mir zunächst einmal die Monatsziele abgeleitet.

Da musste ich zunächst das Buch erst einmal fertig schreiben. Das sollte im Januar passieren. Der Februar wurde für die erste Überarbeitung eingeplant und im März wollte ich mich um Lektorat, Marketing, Testleser und den ganzen Rest kümmern.

Das war schon mal ein guter Einstieg. Doch auch das schien mir noch sehr abstrakt und ziemlich überwältigend. Also habe ich mich gleich noch dran gemacht und diese ganzen Monatsziele sogar auf konkrete Wochenpläner heruntergebrochen.

Damit war ich dann im Januar bei 5000 Wörtern, die ich jede Woche schreiben musste. um am Monatsende mit dem ersten Entwurf fertig zu sein.

Für die Überarbeitung im Februar hatte ich mir pro Woche 10 Kapitel vorgenommen. Damit müsste ich nach drei Wochen mit der ersten Überarbeitung fertig sein und hätte die vierte Woche als Pufferzeit, falls mir irgendetwas dazwischen kommt.

Die Wochen im März waren dann für die erste Testleserunde, Lektorat und Marketing vorgesehen.

Der konkrete Tagesplan

Von diesen – doch schon ziemlich konkreten Wochenzielen – konnte ich mir dann sehr leicht meine Tagesziele bzw. Tagesaufgaben ableiten.

Für den Januar hatte ich mir also einplanen können, jeden Tag der Woche 1000 Wörter zu schreiben. Samstag und Sonntag habe ich als „schreibfreie“ Tage davon ausgenommen. So konnte ich – für den Fall, dass mir mal an einem Tag etwas dazwischen kam – eben die fehlende Schreibzeit am Wochenende nachholen. Und glaubt mir, diese Pufferzeiten habe ich wirklich gebraucht. Denn natürlich kamen mir immer wieder Dinge dazwischen.

War ich in der ersten Woche noch hoch motiviert und habe mich jeden Tag zum Schreiben an den PC oder Laptop gesetzt, klappte das in der zweiten Woche schon nicht mehr so gut. Denn im Brotjob hatte ich plötzlich tägliche Schulungstermine, die mich auf Dauer schlauchten. Dazu kam natürlich noch das allseits beliebte HomeSchooling und schon war meine Energie am Abend soweit abgesackt, dass ich im besten Fall noch die Hälfte meines Tagespensums schreiben konnte. So schaffte ich eben nur noch die Hälfte der geplanten Wörter und kam in dieser Woche schlecht voran.

Dafür klappte das dann in Woche drei und vier wieder besser und ich konnte bis zum Monatsende meinen ersten Entwurf tatsächlich fertig stellen.

Als Nächstes kam dann die Überarbeitung. Da hatte ich für jede Woche zehn Kapitel veranschlagt. Für die einzelnen Tage wären das als ein bis zwei Kapitel oder auch jeden Tag zwei Kapitel und das Wochenende wieder als Pufferzeit. Genau in dieser Phase bin ich gerade. Es läuft etwas schleppender, als ich es gedacht hätte. Aber allein durch die Pufferzeiten, die ich mit eingeplant habe, bin ich auf einem ganz guten Weg.

Zum Schluss haben wir dann im März das Lektorat und Marketing. Leider kann ich jetzt schon absehen, dass dieser Monat nicht nach Plan verlaufen wird. Das liegt daran, dass ich hier etwas zu optimistisch heran gegangen bin und nicht früh genug einen Lektor mit in’s Boot geholt habe.

Doch auch das ist etwas, was sich auf der Haben-Seite verbuchen lässt. Denn ich habe für mein nächstes Projekt definitiv dazu gelernt.

Was ich aus diesem Projekt gelernt habe?

Auch wenn ich den angepeilten Veröffentlichungstermin nicht werde halten können, weiß ich jetzt genau welche Schritte nötig sind, um meine Ziele zu erreichen.

Ich weiß, was ich schaffen kann. Und ich habe herausgefunden, wie viel Pufferzeit ich tatsächlich benötige, um meine (selbst gesetzten) Termine entspannt und doch pünktlich zu erreichen.

Es kann auf diesen Wegen immer einmal Hindernisse geben, die man dann umfahren muss. Aber genau das kann man eben auch bis zu einem gewissen Grad mit einplanen.

Und es macht unglaublich viel Spaß dabei zu sein, wenn man eines dieser selbst gesteckten Ziele erreicht.

Man muss eben einfach mal für sich selbst und sein spezielles Projekt verstehen, was man machen muss und was man schaffen kann. Dann kann man auch seine Planung viel zielsicherer ausrichten und wirklich erreichen, was man will.

Bitte denkt daran, dass alle Links dieser Seite, die zu amazon oder Thalia führen Affiliate-Links sind. Das heißt, solltet ihr über einen solchen Link etwas bei dem jeweiligen Händler kaufen, erhalte ich eine kleine Provision. Das hat allerdings keinen Einfluss auf den Preis, den ihr zahlt.

keine Kommentare bisher

    Schreibe einen Kommentar

    Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

    Du möchtest mich unterstützen? Dann melde dich bei meinem Newsletter an oder wirf etwas in die Kaffeekasse.