Als Prinz der Unterwelt und Herr über die Luft, wurde Calistos von seinem Vater, Hades, aus seiner Heimat verbannt. Vor zwei Jahrhunderten wurde ihm eine neue Aufgabe übertragen und eine neue Bestimmung – Seine und unsere Welt davor bewahren, in einer unglaublichen Katastrophe miteinander zu kollidieren, wie es die Moiren vorhergesagt haben.
Zusammen mit seinen sechs Brüdern, kämpft er und verteidigt die Tore, die beide Welten miteinander verbinden, vor Dämonen, die darauf aus sind, den für sie verbotenen Ort – die Unterwelt – zu betreten.
Gequält vom Tod seiner Zwillingsschwester, will Calistos nichts mehr, als einen Weg finden, ihre Seele zu retten, aber der Schmerz ohne sie weitermachen zu müssen, das ständige Gefühl, dass er an ihrem Tod schuld ist, zieht ihn langsam in die Dunkelheit und er weiß, es ist nur eine Frage der Zeit, bevor er dem Ruf des Abgrundes folgt.
Bis eine Schlacht ihn auf Kollisionskurs mit einer gutherzigen und wunderschönen Sterblichen bringt, die in ihm weichere Emotionen hervorruft, welche er geschworen hatte, dass er sie nie wieder riskieren würde, zu fühlen, droht sie seine Maske aus Verspieltheit abzuziehen und die Mauern um sein Herz zu zerschmettern.
Marinda ist eine Frau auf einer Mission – sie will eine große Cellistin werden und ihrem Vater alles zurückgeben, was er für den Glauben an sie geopfert hat. Aber ihr straff organisiertes und akademisches Leben verwandelt sich in ein Chaos, als dieser gut aussehende Mann, der auf einer Bare in die Notaufnahme gebracht wird, in der sie arbeitet, sie dann als Geisel nimmt. Er zieht in eine dunkle und gefährliche Welt, in der sie bald entdeckt, dass es mehr gibt, als man mit bloßem Auge sieht und dass ihr gesamtes Leben auf einer Lüge basiert.
Als der Feind es auf Marinda und die Tore absieht, wird Calistos die Stärke finden, wieder jemanden in sein Herz zu lassen und in die Zukunft zu blicken oder wird der Schmerz der Vergangenheit ihn dazu bringen auf Erden eine Hölle zu entfachen?
Überblick
Calistos ist nach Marek nun das fünfte Buch der Reihe Guardians of Hades von Felicity Heaton. Hier geht es um den jüngsten Sohn von Hades, dem Herrn über die mythische Unterwelt. Calistos – oder kurz Cal genannt – ist Herr über die Luft. So kann er mit einem gezielten Luftstoß Feinde besiegen oder ihnen die Luft zum Atmen nehmen, eine Wand aus Wind als Schutz um sich und andere aufbauen, aber auch durch eine besondere Gabe, die ihm der Gott Hermes verliehen hatte, in die Unterwelt gelangen, ohne eines der Tore zu nutzen, die er uns seine Brüder beschützen.
Wer die vorangegangenen Teile kennt, weiß dass Calistos eine Zwillingsschwester hatte. Ihr Tod nimmt den über 700jährigen Gott noch immer sehr mit. Besonders, weil er sich nicht daran erinnern kann, was genau damals passierte und wer seiner Schwester das Leben und die Seele geraubt hat. Und er will diese Seele finden und auf die elysischen Felder bringen, damit er weiß, dass es seiner Schwester gut geht.
Doch Cal versucht zu vergessen und schlägt sich lieber mit Dämonen herum, die ihm fast das Leben nehmen, als zusammen mit seinen Brüdern gegen den Feind zu kämpfen, der versucht das Gleichgeweicht zwischen unserer Erde und der Unterwelt aufzubrechen um so beide Existenzebenen zu verschmelzen. Genau das bringt Cal in die Notaufnahme, in der Marinda nebenbei arbeitet. Als Cal eingeliefert wird, fühlt Mari sich direkt zu diesem Mann hingezogen und versucht – entgegen jeder Vernunft – ihm nahe zu sein. Cal, der auf menschliche Medizin völlig anders reagiert, als die Ärzte erwarten, nimmt Marinda als Geisel und entführt sie in die Unterwelt. Dort kümmert sich seine Mutter mit Maris Hilfe um seine Verletzungen.
Als Marinda dann das Wasser des Lethe trinken soll, etwas was auch Cal getan hat, um den Tod seiner Schwester vergessen zu können, ist er hin- und her gerissen, stellt sich letztendlich aber nicht gegen den Wunsch seiner Eltern.
Marinda, kann sich an die Nacht, in der sie von einem Verrückten als Geisel genommen wurde, kaum erinnern. Aber instinktiv fährt sie zurück nach Hause, zu ihrem Vater. Als sie ankommt, liegt ihr Vater bereits im Sterben. Er wurde brutal überfallen und gibt seiner Tochter die Anweisung, nach London zu fliehen und sich dort mit ihrer Patin zu treffen – nur so sei sie sicher. Auch etwas rätselhaftes über einen Mann, dem sie vertrauen solle, sagt er ihr mit seinem letzen Atem.
Doch bevor sie es schafft, sich auf den Weg zu machen, wird Mari von Dämonen angegriffen und eine andere Seite in ihr erwacht. Eine Seite, die sie bisher nicht kannte. Und selbst Calistos und seine Brüder haben anfangs keinen Schimmer, was genau in dieser kleinen, freundlichen Frau steckt.
Fazit
★★★★★
Wie ihr ja wisst, liebe ich die Bücher von Felicity Heaton und durfte dieses hier als Rezensionsexemplar lesen. Die Serie Guardians of Hades entwickelt sich immer mehr zu einem All-Time-Favourite. Dieses Mal geht es um Calistos und Marinda.
Mari ist auf dem französischen Land aufgewachsen und hat nur noch ihren Vater. Ihre Mutter starb bereits sehr früh. Sie fühlte sich daher immer als Außenseiterin. Daran änderst sich auch nichts, als sie nach Paris auf das Conservatoire geht, um Cellistin zu werden. Sie hat keine Ahnung, dass in ihr eine mächtige Göttin der Unterwelt steckt.
Als ihr Vater brutal ermordet wird, sind plötzlich dunkle Mächte hinter ihr her und Mari hat das unbändige Verlangen, Rache an den Mördern zu nehmen. Etwas, was sie in ihrer Gefühlswelt bisher nicht kannte.
Calistos, der nicht nur mit dem Tod seiner Zwillingsschwester zu kämpfen hat, sondern auch das Gefühlt hat, von seinen Brüdern wie ein Kind behandelt zu werden, stürzt sich regelrecht auf die Dämonen, die immer wieder versuchen durch eines der Tore, die von Hades‘ Söhnen bewacht werden, in die Unterwelt zu gelangen. Dabei nimmt Cal schwere Verletzungen in Kauf und ist kurz davor, sich seinen eigenen Tod herbei zu wünschen.
Beide sind eher gegensätzliche Charaktere, fühlen sich aber von Beginn an zueinander hingezogen. Cal ist der unbekümmerte Draufgänger, der auch gerne mal die Regeln, die ihm gesetzt wurden ignoriert. Mari versucht ein ruhiges Leben zu führen und sich so gut es geht anzupassen – auch wenn sie nie das Gefühl hat, wie die anderen zu sein.
Als die beiden gemeinsam heraus finden, dass Mari eine der drei Furien ist, werden sie kurz darauf in Cals Apartment von Dämonen angegriffen, die zu der Gruppe gehören, die Calistos und seine Brüder davon abhalten wollen die Tore zur Unterwelt zu beschützen. Mit großer Mühe und der Hilfe einer Hexe – Marindas Patin – entkommen sie nur knapp und bündeln ihre Kräfte zusammen mit Cals Brüdern, um gegen den gemeinsamen Feind vorzugehen.
Am Anfang, in der Mitte und am Ende. Kaum ein Teil des Buches, der nicht mit Action voll gepackt ist. Kaum kehrt einmal kurz Ruhe ein, ist an auf der nächsten Seite bereits die nächste Schlacht im Gange. Ich finde dieses Buch klasse. Die Charaktere sind – wie immer – gut ausgearbeitet. Die Gefühle und Handlungen so plastisch beschrieben, dass man meint, dabei zu sein, wenn Cal und Mari gegen die Dämonen, den Necromancer und den Dämon Eli kämpfen oder sich eben ineinander verlieben.
Wer die vorherigen Bände der Serie nicht kennt, sollte nicht mit diesem Buch einsteigen. Es ist eine Serie mit übergreifendem Hnadlungsbogen und man sollte wirklich beim ersten Buch der Serie anfangen. Ansonsten kann ich dieses Buch (und die vorangegangenen Teile) nur empfehlen und vergeben gerne 5 Sterne.
Das Buch gibt es derzeit nur im englischen Original.
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